Zwei Unternehmer aus Mexiko haben aus Kaktusblättern ein veganes Leder kreiert. Das nachhaltige, tierleidfreie Leder wird als Desserto bezeichnet.
Adrián López Velarde und Marte Cázarez haben eine bahnbrechende Methode entwickelt, um organische Lederprodukte aus ausschließlich Nopalem-Kaktus herzustellen. Was diese Methode so besonders macht, ist die Tatsache, dass keinerlei giftige Chemikalien, Phthalate oder PVC in ihrem Design verwendet werden. Mit ihrem innovativen Ansatz setzen die beiden Designer ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.
Das vegane Leder erweist sich als echte Alternative, denn es ist nicht nur flexibel und atmungsaktiv, sondern auch teilweise biologisch abbaubar. Mit einer Haltbarkeit von mindestens 10 Jahren steht es dem herkömmlichen Leder in nichts nach und fühlt sich sogar genauso an. Ob in Möbeln, Autos, Lederaccessoires oder Kleidung – Unternehmen können auf das vegane Leder setzen und somit nicht nur ihren Kunden, sondern auch der Umwelt etwas Gutes tun.

Desserto vermittelt das Gefühl von tierischem Leder, jedoch ist es umweltfreundlicher.
Die Umweltauswirkungen von Leder
López Velarde und Cázarez wurden von der Umwelt inspiriert, tierleidfreies Leder herzustellen. López Velarde erklärte gegenüber FashionUnited, dass sie erkannten, wie ernst das Problem der Umweltverschmutzung ist. Gerber behandeln tierisches Leder mit 250 verschiedenen Chemikalien, darunter schädliche Stoffe wie Formaldehyd, Cyanid, Arsen und Chrom. Diese gelangen in die Gewässer und verschmutzen die Ozeane und das Meeresleben, was das Krankheitsrisiko für die lokale Bevölkerung erhöht.
Die Aufzucht von Nutztieren für die Nahrungsmittelproduktion oder die Lederindustrie verursacht enorme Mengen an Emissionen und macht 14,5 Prozent aller anthropogenen Treibhausgasemissionen aus. Aus diesem Grund entschieden sich die beiden für die Verwendung von Kaktus, da es nachhaltiger ist. López Velarde erklärte, dass die Idee, Kaktus als Rohstoff zu verwenden, aufgrund des geringen Wasserbedarfs und der Verfügbarkeit in der gesamten mexikanischen Republik entstanden sei. Außerdem repräsentiere es symbolisch alle Mexikaner.
Unternehmen, die pflanzliches Leder verwenden, könnten den Wasserverbrauch um 20 Prozent senken. López Velarde erklärte, dass die Modebranche allein fast 79 Milliarden Kubikmeter Wasser verbrauche, was ausreiche, um fast 32 Millionen olympische Schwimmbäder zu füllen. Das vegane Leder trägt auch dazu bei, den Kunststoffabfall um 32 bis 42 Prozent zu reduzieren.
Der vegane Lederboom
Immer mehr Unternehmen setzen auf tierleidfreie Alternativen bei der Herstellung von Lederwaren. Ein herausragendes Beispiel ist die Schuhmarke No Saints, die aus Lebensmittelabfällen vegane Leder-Sneakers produziert. Dabei kommen innovative Materialien wie Piñatex zum Einsatz, das aus Ananasblattfasern gewonnen wird, sowie Apfelschalen.
Auch Porsche geht mit gutem Beispiel voran und bietet für sein neues Elektroauto Taycan eine vegane Lederausstattung an. Hierfür werden recycelte Polyesterfasern verwendet, die im Vergleich zur tierischen Variante 80 Prozent weniger CO2 benötigen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Tierwohl.
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